Gelber Tee, eine von Mythen umrankte Sorte aus dem alten China, auf dem europäischen Tee-Markt nur sehr selten zu finden und deshalb sehr wertvoll.  Der Tee wird verschiedenen Sagen zu Folge nur von Mönchen zubereitet, und galt schon am chinesischen Kaiserhof als Spezialität. Die Zubereitung dieser Teesorte ist zumindest nicht detailliert überliefert. Will man den Tee geschmacklich einordnen, so liegt er am ehesten zwischen Grüntee und Oolong. In diesem Artikel möchten wir euch den geheimnisvollen gelben Tee etwas näher vorstellen und wenigsten das ein oder andere Geheimnis lüften. 

Der gelbe Tee stammt ausschließlich aus China. Seine Herstellung ist nicht en detail geklärt. Eine Vermutung ist, dass der gelbe Tee aus einer unsachgemäßen Verarbeitung zu grünem Tee entstand. Das heiß nach dem Dämpfen wurde der Tee nicht ausreichen gelüftet, so entsteht eine spontane Oxidation bedingt durch die Hitze des Wasserdampfes und der Feuchtigkeit. Dabei zersetzt sich der grünlich färbende, pflanzliche Inhaltsstoff Chlorophyll und es entsteht der Farbstoff Xanthophyll (xanthos= gelb). Durch diese chemische Reaktion erhält das Blatt etwas Gelbliches und sein Aufguss entwickelt sich gold-geld bis honigfarben. So kommt der gelbe Tee zu seinem Namen.

Heutzutage wird gelber Tee jedenfalls nach dem Erhitzen nicht sofort weiterverarbeitet (sowie es normalerweise mit Grün-und Schwarztee der Fall ist) sondern er ruht erstmal. Dazu werden die Blätter des gelben Tees in Papier oder Stoff verpackt. Anschließend wird der Tee getrocknet. Eine gänzliche Fermentation wird dadurch verhindert. Das der Tee jedoch ganz leicht anfermentiert (Spontanoxidation wie oben beschrieben) ist jedoch wahrscheinlich. Während der Ruhezeit zwischen Erhitzen und Trocknen erhalten die Teeblätter eine gelbe Färbung. Soweit zu den groben Herstellungsschritten des gelben Tees. Aber wie gesagt um die Rezepturen der gelben Teesorten wird in China ein großes Geheimnis gemacht. Ungewiss ist auch, ob die Herstellung immer noch ausschließlich den Mönchen vorbehalten ist.

Der Geschmack von gelben Tee hat etwas ganz Eigenes, entfernt erinnert er vielleicht an manch chinesische Grünteesorte oder einen Oolong. Viele gelbe Tees zeichnen sich durch ein leicht brotig, nussiges Aroma aus, mit einem runden leicht süßlichem Nachklang. Die Farbe des Aufgusses hat goldgelbe bis leicht bräunliche Farbtöne.

Dem gelben Tee wird ein hoher Anteil an gesundheitsfördernden Antioxidantien nachgesagt, außerdem verfügt gelber Tee über einen hohen Gehalt an Mineralstoffen. Gelber Tee hat einen geringen Koffeinanteil und lässt sich daher besonders gut am frühen Abend, oder zur Entspannung, zum Beispiel nach dem Yoga trinken. Außerdem haben die Blätter des gelben Tees nur noch wenig Gerbsäure, dass macht diese Sorte auch für den Magen besonders bekömmlich. 

Gelber Tee sollte bei einer Wassertemperatur von 80 Grad, 2 bis 3 Minuten ziehen.  Die meisten Sorten des gelben Tees haben ein voluminöses Blatt. Man nimmt drei Fingerspitzen (also etwa mehr als ein Teelöffel) dieser Blätter auf eine Tasse (0,2-0,25l).  Gelber Tee lässt sich mehrmals (2-3 mal) aufgießen. Mit steigender Anzahl der Aufgüsse passt man die Ziehzeit nach oben an, hierfür muss man je nach Sorte ein Gefühl entwickeln. Etwas experimentieren schadet nicht, denn der Tee wird kaum bitter.

Auch der gelbe Tee hat seine prominenten Vertreter. Hierzu zählen die Spitzensorten „Jun Shan Yin Zhen“ aus Hunan, nadelartige Teeblätter die aus den jüngsten Blatttrieben gewonnen sind und dem Tee ein einzigartiges Aroma verleihen. Auch der „Meng Ding Huan Ya“ aus Sichuan, ist eine anerkannte Spitzensorte des gelben Tees. In der chinesischen Provinz Anhui hat der Anbau von gelben Tee eine alte Tradition, dementsprechend werden auch hier Topqualitäten erzielt. Die Region „Huang Shan“ (gelber Berg) tritt dabei besonders hervor. Hierher kommt auch unser gelber Tee „Yellow Sun“. Diese Sorte besticht durch einen ausgeprägten nussigen Charakter. Das voluminöse, drahtig, dunkle Blatt ist ein hervorragender Träger einzigartiger Aromen von apricot artig über blumig-brotig bis hin zu leicht nussig.

Wer neugierig auf gelben Tee geworden ist, sollte diese außergewöhnliche Sorte einmal probieren. Auch wenn dabei das endgültige Geheimnis um den gelben Tee nie ganz gelüftet werden wird.